Mit dem MED CAMPUS Graz entsteht eines der modernsten Zentren für medizinische Wissenschaft und Forschung in Europa. Nach der Realisierung des Moduls 1 und dem Baubeginn für das Modul 2 sowie für die Verbindungsbrücke zwischen den beiden Baukörpern gibt es nun grünes Licht für einen weiteren wichtigen Entwicklungsschritt: Der Neubau der Räumlichkeiten für den Lehrstuhl für Anatomie wird ab 2022 das mehrteilige Großprojekt „MED CAMPUS Graz“ komplettieren, der Baustart erfolgt bereits im April des kommenden Jahres. Für die Medizinische Universität Graz bedeutet die Umsetzung dieses verbleibenden Bausteins den Start in eine komplett neue Infrastruktur-Ära.
Baufreigabe erteilt: Med Uni Graz auf Expansionskurs
Die neuen Räumlichkeiten für den Lehrstuhl für Anatomie der Medizinischen Universität Graz werden in den ehemaligen Räumlichkeiten der „alten Pathologie“ am Auenbruggerplatz 25, in unmittelbarer Nähe zum MED CAMPUS Graz, realisiert. Mit der heute erfolgten Baufreigabe durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung steht nun auch der weitere Fahrplan fest: Der Baustart soll im April 2020, die Fertigstellung der Räumlichkeiten für den Lehrstuhl für makroskopische und klinische Anatomie gleichzeitig mit dem Modul 2 im Herbst 2022 erfolgen.
„Klares Ziel ist es, an unseren Universitäten bestmögliche Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre zu schaffen. Wir investieren in den nächsten drei Jahren knapp elf Mrd. Euro in unsere Universitäten, wovon 1,9 Mrd. Euro an die fünf steirischen Universitäten fließen. Die Medizinische Universität Graz bekommt davon 442 Mio. Euro, das ist ein Plus von rund 45 Mio. Euro bzw. 12 Prozent. Die Medizinische Universität Graz ist auf Expansionskurs, der neue MED CAMPUS mit den neuen Räumlichkeiten für die Anatomie schafft noch bessere Voraussetzungen für hervorragende Lehr- und Forschungsleistungen im Sinne der medizinischen Ausbildung“, so Wissenschaftsministerin Iris Rauskala.
Anatomie neu: 4.200 Quadratmeter High-end Flächen für Lehre und Forschung
Das aus dem Jahr 1912 stammende und denkmalgeschützte Pathologie-Gebäude, das rund 1.700 Quadratmeter Nutzfläche misst, wird nun umfangreich saniert. Geplant ist unter anderem ein neuer Eingangsbereich mit zweistöckigem Foyer. Neben Büros sollen auch Labors sowie eine Bibliothek Platz finden. Ein rund 2.500 Quadratmeter großer Neubau mit einem Hörsaal für rund 480 Studierende soll an das Untergeschoss des bestehenden Gebäudes angrenzen. Die kommenden Bau-, Adaptierungs- und Erweiterungsarbeiten stellen damit zugleich die Vervollständigung des gesamten MED CAMPUS-Komplexes dar. Basierend auf der Verbindung von alter Substanz mit einem hochmodernen Neubau soll hier ein attraktiver Lehr-, Forschungs- und Kommunikationscampus von internationalem Format entstehen.
„Der MED CAMPUS Graz ist der aktuell größte Universitätsbau in Österreich. Hier entsteht neben universitärer Infrastruktur von internationalem Format ein neues Stadtviertel. Das moderne Areal bietet attraktive Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Lehre, für Arbeit und Leben. Damit wird Wissenschaft auch zum Motor moderner Stadtentwicklung“, so Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der BIG.
Europaweit einzigartige Kombination aus Tradition und Moderne
Auch Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz, freut sich über die nun erfolgte Baufreigabe: „Die neu einzurichtenden Laborbereiche der Anatomie werden ein breites Portfolio an traditionellen und modernen Techniken insbesondere für die studentische und postgraduelle Lehre als auch Forschung kombinieren. In dieser zukunftsorientierten Forschungsumgebung werden dann Kliniker, Anatomen und Grundlagenwissenschaftler gemeinsam biomechanische sowie klinisch-anatomische Studien zur Verbesserung der Patientenversorgung durchführen können. Eine europaweit einzigartige Kombination von Anatomie in Lehre und Forschung mit Modellcharakter.“
Niels Hammer, Universitätsprofessor für das Fachgebiet „Anatomie“, sieht in der Ansiedelung der Räumlichkeiten für den Lehrstuhl für Anatomie am Auenbruggerplatz die konsequente Integration der vorklinischen Fächer und der klinischen Disziplinen. „Die neuen Räumlichkeiten in altehrwürdiger Umgebung bieten die Möglichkeit, die studentische und postgraduelle Lehre auf höchstem Niveau zu intensivieren, und klinische Expertenkurse für komplexe Operationen anzubieten“, so Niels Hammer.
MED CAMPUS Graz: Fertigstellung und Inbetriebnahme 2022
Zukünftig werden alle vorklinischen Bereiche und die Administration der Med Uni Graz an einem Standort zu einem der modernsten Universitätscampusstandorte Europas vereint. Der MED CAMPUS Graz schafft jedoch nicht nur bestmögliche Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre, sondern bettet sich als Bildungsareal – in unmittelbarer Nähe zum LKH-Universitätsklinikum Graz – auch in einen neu entwickelten Stadtteil ein. Insgesamt investiert die BIG als Eigentümerin und Bauherrin 411 Mio. Euro in den Bau des Gesamtprojekts – davon 39,1 Mio. Euro Errichtungskosten für die Anatomie zuzüglich 7,7 Mio. Euro Siedelungs- und Ausstattungskosten, wobei alle derzeit laufenden Arbeiten im Kosten- und Zeitplan liegen. Der Neubau der Räumlichkeiten für den Lehrstuhl für Anatomie nach den Plänen von Franz & Sue Architekten soll daher wie geplant in knapp drei Jahren den Abschluss der umfassenden Bautätigkeiten am neuen Universitätscampus der Med Uni Graz darstellen.
Über die BIG:
Der BIG Konzern ist mit 2.060 Liegenschaften einer der größten Immobilieneigentümer in Österreich. Das Portfolio besteht aus rund 7,1 Mio. Quadratmetern vermietbarer Fläche mit einem Unternehmenswert (Fair Value) von rund EUR 12,0 Mrd. Es gliedert sich in die Unternehmensbereiche Schulen, Universitäten und Spezialimmobilien. Büro- und Wohnimmobilien sind in der Tochtergesellschaft ARE Austrian Real Estate GmbH gebündelt. Das Portfolio der ARE umfasst 558 Liegenschaften mit rund 1,7 Mio. Quadratmeter vermietbarer Fläche. Während sich die BIG primär auf öffentliche Institutionen konzentriert, sollen mit dem Angebot der ARE auch vermehrt nicht-öffentliche Mieter angesprochen werden.
Als Bauherr stellt der BIG Konzern einen wichtigen ökonomischen Faktor in Österreich dar. Wirtschaftlichkeit und Architekturqualität gehen dabei Hand in Hand, was laufend unter Beweis gestellt wird. Jedes Projekt hat den Anspruch, seinen künftigen Nutzern im Sinne der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Der BIG Konzern wurde für sein architektonisches Engagement mehrfach ausgezeichnet und erhielt bis heute elf Bauherrenpreise.